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Ulrich Schrader
Dieser Blog schildert Erfahrungen mit verschiedenen Techniken aus dem Umfeld des Blended Learning im Rahmen der Hochschullehre.
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Zunächst habe ich begonnen meine Vorlesungen mittels Camtasia Studio mitzuschneiden. Dabei wird ein sogenannter Screencast erzeugt. Beschränkt man sich auf das Audiosignal, so erhält man eine MP3-Audiodatei, die als Podcast vertrieben werden kann. Dadurch können diese leicht auf kleine tragbare MP3-Spieler wie den iPodgeladen werden und so während anderer Tätigkeiten, etwa Fahrten mit demöffentlichen Nahverkehr, bei Spaziergängen oder dem Joggen gehört werden. Um Studierenden und anderen Interessierten das Herunterladen möglichst einfach zugestalten, werden diese Podcasts kostenfrei auch auf dem Musik-Portal iTunes der Firma Apple angeboten. Nun habe ich begonnen diese Mitschnitte kostenfrei öffentlich verfügbar zu machen. Damit sich für mich der Aufwand in Grenzen hält, verzichte ich bewusst darauf, die Mitschnitte aufwendig zu schneiden, und Versprecher, unglückliche Formulierungen oder ähnlich zu entfernen. Sonst hätte ich mit diesem Unterfangen nie beginnen können.
Meine Ziele
technorati tags:screencast, education, hochschullehre, podcast, lehre, creative_commons
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Ich nutze Camtasia Studio 4 als Werkzeug zum Aufnehmen, Schneiden und Produzieren von Screencasts. Es hat sich als eine sehr gute umfassende Lösung erwiesen. Allerdings gibt es auch hier noch (2007-01-27) einige Unschönheiten bei der parallelen Erzeugung mehrerer Output-Formate, die allerdings bereinigt werden sollen (Beschreibung siehe hier). Den Vorteil bei der von mir genutzten kommerziellen Lösung sehe ich vor allem in den folgenden Punkten:
Wer allerdings eine Alternative zu Camtasia Studio aus dem Umfeld der Open Source, Freeware, Shareware oder einfach nur andere kommerzielle Angebote sucht, findet eine sehr gute Übersicht auf Wikipedia:
List of screen recording software - Wikipedia, the free encyclopediatechnorati tags:screencasting, open_source, eLearning, software
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Software
Erfahrungen im Einsatz bei der Vorlesungsaufzeichnung
TabletPC
Bei dem verwendeten TabletPC handelt es sich um ein high-end Gerät ohne Tastatur. Es verfügt über eine Vielzahl von Schnittstellen und Anschlussmöglichkeiten, die es sehr universell im Einsatz machen. Der Stylistic Tablet PC zeichnet sich durch sein geringes Gewicht aus, wodurch es sich sehr leicht und angenehm mitnehmen lässt. Dieses ist von Bedeutung, da ich die Aufzeichnungen zu Hause begutachte und ggf. nachträglich bearbeite.
Im praktischen Einsatz in Vorlesungen gibt es eigentlich nur einen Nachteil. Es fehlen Füßchen, damit der Bildschirm leicht zum sitzenden Betrachter hin geneigt werden kann. Besonders störend kann dieser Mangel sein, wenn sich die Deckenbeleuchtung im Bildschirm wiederspiegelt. Der Hersteller scheint hier am falschen Ort gespart zu haben. Ich lege meistens dicke Filzstifte unter das Gerät, um es zu neigen.
Die Unterseite ist teilweise stoffähnlich beschichtet, wodurch er auf Kleidung nur wenig rutscht. Sehr angenehm, wenn das Gerät auf den Oberschenkeln liegt, etwa bei einer Zugfahrt. Allerdings heizt es sich relativ stark auf, so dass dieses wahrscheinlich nur im Winter angenehm ist.
Mikrophon
Das eingebaute Mikrophon ist eine gute Basislösung, hat aber den Nachteil, dass es etwas empfindlich auf Drehen des Kopfes oder Veränderungen des Abstands zum Gerät reagiert. Hier hat sich der Anschluss eines externen Mikrophons bewährt, da damit eine gleichbleibende Qualität sichergestellt werden kann. Es kann sein, dass das eingebaute Mikrophon sich bei der Aufzeichnung von Gesprächsrunden bewährt. Dieses ist noch zu überprüfen. Das verwendete externe Mikrophon Sony ECM-T6 ist mittels eines Kabels mit dem TabletPC verbunden. Dadurch ist man bei einem Vortrag gezwungen, sich in der unmittelbaren Umgebung des Rechners zu befinden. In der Regel sitzt man davor, sofern kein Pult zur Verfügung steht. Da eine Bluetooth-Schnittstelle verfügbar ist, müsste es möglich sein, ein Bluetooth-kompatibles Funkheadset anzuschließen. Auch dieses müsste getestet werden. Allerdings verhindert wahrscheinlich die geringe Kapazit des Akkus eines solchen Funkheadsets, dass zuverlässig die 90 Minuten bis 3 Stunden eines Vorlesungsblockes abgedeckt werden können.
Netzwerkanschlüsse
Die Verfügbarkeit von W-Lan und herkömmlichen Anschlüssen eröffnet alle Möglichkeiten, so dass auf die jeweiligen Gegebenheiten leicht eingegangen werden kann.
Bildschirm
Der Bildschirm ist gut von der Seite lesbar, so dass er auch flach auf dem Tisch liegend, sitzend oder herumlaufend gut gelesen werden kann. Die Standardschrift ist aus der Entfernung manchmal schwer zu lesen, kann aber größer gestellt werden (Eigenschaft des Betriebssystems oder der Anwendung). Die zum Schutz der Bildschirmoberfläche erforderliche Schutzfolie vermeidet aber Reflexionen nicht zur Gänze. Dieses kann bei Oberlichtern unangenehm werden. Allerdings lassen sich so durch das notwendige Berühren der Oberfläche entstehende Flecken sehr leicht beseitigen. Schreibt man mit dem Stift auf der Oberfläche, so hat man eine papierähnliche Reibung. Hierdurch ist das Schreiben sehr angenehm und führt zu guten Resultaten. Die Schutzfolie erlaubt es auch den Handballen beim Schreiben auf dem Bildschirm abzulegen, was der Schriftqualität zu gute kommt. Hier liegt auch ein kleines Problem. Legt man das Handgelenk am unteren Bildschirmrand ab (ich benutze immer Querformat), so wird manchmal ein zu starker Druck auf die dort befindlichen Tasten ausgeübt. Dieses kann dazu führen, dass der Tablet-PC ungewollt in den Sleep-Modus versetzt wird, oder aber die Bildschirmorientierung sich von Quer- auf Hochformat ändert. Während eines Vortrags oder einer Vorlesung kann das durchaus störend sein.
Stift
Der Stift liegt angenehm in der Hand, könnte aber für mein Gefühl etwas schwerer sein. In wie weit das geringe Gewicht technisch erforderlich ist, kann ich nicht beurteilen. Da der Stift selber anscheinend aktive Komponenten enthält, ist er relativ teuer. Er ist aber unerlässlich, um das Gerät ohne zusätzliche Komponenten bedienen zu können. Einfacher mechanischer Druck ist hierfür nicht ausreichend. Sollte man keinen Ersatzstift dabei haben, gibt es die Möglichkeit den Stift mit einer mitgelieferten Schnur am Gerät festzumachen. Nachteilig ist, dass sich zumindest bei mir im Verlauf der Bedienung die Schnur immer wieder um den Stift wickelt, so dass man sie wiederholt entwirren muss. Eventuell könnte hier ein kleiner Wirbel im Stift dieses vereinfachen.
Der Stift ist in Vorträgen genial, um schnelle Skizzen und Zeichnungen zu erstellen. Wird ein Beamer verwendet, so sind diese für alle Teilnehmer während der Entstehung sichtbar. Daher hat es sich als sehr praktisch erwiesen, an alle Powerpoint-Präsentationen mehrere Leerfolien anzuhängen, die ggf. notwendige Skizzen aufnehmen können. Bei einer Vorlesungsaufzeichnung werden diese dann automatisch Bestandteil der Aufzeichnung. Das heißt, die Kombination TabletPC und Beamer kann ein Whiteboard, eine Tafel oder ein Flipchart einfach ersetzen. Hinzu kommt, dass ggf. alle Freihandzeichnungen, -Skizzen, etc. von vielen Anwendungen (PowerPoint) mit aufgezeichnet werden, und später etwa zur Nachbearbeitung zur Verfügung stehen. Insbesondere dann auch, wenn die Vorlesung aufgezeichnet wird.
Schrifterkennung
Die Schrifterkennung bietet mehrere Modi, wobei insbesondere die freie Texteingabe durch ihre hohe Trefferrate überrascht, was die Texteingabe im Groben auch für längere Passagen angenehm macht. Diesen Beitrag habe ich komplett mit dem Stift geschrieben. Für die exakte Eingabe steht eine buchstabenweise Erfassung, bei der die geschriebenen Zeichen einzeln (anscheinend ohne Rechtschreibprüfung) erkannt werden. Dieses ist hilfreich etwa bei mnemonischen Dateinamen. Im Rahmen eines Vortrags unter Verwendung eines Beamers hat die Eingabe über einen Stift allerdings eine prinzipielle Problematik. Soll ein Kennwort eingegeben werden, so ist dieses im Klartext für alle Teilnehmer lesbar. D.h. man muss daran denken, kurzfristig den Beamer wegzuschalten.
Fehlende Tastatur
Solange keine langen Texte erfasst werden sollen, kommt man in Lehrveranstaltungen wunderbar ohne Tastatur aus. Sollte dennoch zuweilen eine Tastatur gewünscht werden, so sind relativ kleine Tastaturen preiswert erhältlich, die etwa über einen USB-Port problemlos angeschlossen werden können. Der Hersteller des TabletPC bietet darüber hinaus auch eine Tastatur an, die im Design zu dem Gerät passt. Da diese über eine Infrarot-Schnittstelle mit dem TabletPC kommuniziert, sind zum Anschluss auch keine Kabel erforderlich. Allerdings ist diese Tastatur deutlich teurer.
Soll im Rahmen des Vortrags öfter zwischen Anwendungen gewechselt werden, so empfiehlt sich ein großer Arbeitsspeicher, da ansonsten der Wechsel zwischen den Anwendungen recht lange dauert. Hier hatte ich bei dem davor verwendeten Notebook mit nur 256 MB deutliche Pausen, manchmal schwer zu überbrücken sind, da die Zuhörer meist gebannt auf das Erscheinen der neuen Anwendung warten. Der in diesem TabletPC eingebaute Arbeitsspeicher von 1 GB reicht gut aus, um bei laufender Aufzeichnungsanwendung (Camtasia Studio 4) zwischen PowerPoint und dem Browser zu wechseln.
Fazit
Der Stylistic TabletPC ist sehr gut für die Lehre geeignet. Insbesondere kann in Verbindung mit einem Beamer auf eine Tafel oder ein Flipchart oder einen Overhead-Projektor verzichtet werden. Dabei hat man bei gleichzeitiger Aufnahme den Vorteil, dass spontan entstehende Skizzen mit aufgezeichnet werden. Das Fehlen einer Tastatur spielt nur dann eine Rolle, wenn viel Text zu erfassen ist. Ansonsten kann man sich gut mit dem Stift behelfen. In der Lehre wird dieser Nachteil aber mehr als aufgewogen durch die Möglichkeit schnell auf wichtige Aspekte auf dem Bildschirm aufmerksam machen zu können und kleine Skizzen einfügen zu können. In Verbindung mit der Aufzeichnung von Wort und Bildschirm zum Erzeugen eines Screencasts (Beispiel) hat sich das Gerät als ideal erwiesen. Ich möchte es nicht mehr missen!